James Brandon vor Gericht (Geschichte zum Thema Gerechtigkeit)

Es ist Montag der 11. Juli 1983: Ein junger Mann namens James Brandon macht sich gerade für seine Gerichtsverhandlung fertig, in der heute das endgültige Urteil gefällt werden soll. Er zieht seinen besten Anzug an und verlässt dann sein Zimmer. In der Küche warten bereits seine große Schwester Elizabeth und seine Mutter Stephanie, beide Gesichter voll mit Tränen und Kummer. James sagt: „Mom, Lizzy, hört auf zu weinen! Ich ertrag es nicht, euch so zu sehen. Es wird schon alles gut werden.“ Elizabeth antwortet ihm schluchzend, aber dennoch mit lauter und bestimmter Stimme: „James, du bist schwarz und der andere Typ ist weiß, genauso wie der Richter und alle anderen Geschworenen. Was glaubst du, für wen das Urteil wohl gut ausgeht?!“ James antwortet ihr in einem ruhigen Ton: „Lizzy, bitte hör auf zu weinen, wir haben unendlich viele Beweise, es wird alles funktionieren.“ Nun trägt seine Mutter auch etwas zur Unterhaltung bei: „James, mein Schatz, deine Schwester hat leider Gottes Recht. Wie oft haben in solchen Prozessen denn schon die Weißen gewonnen? Aber wir müssen uns beruhigen, hörst du Lizzy, in einer Stunde müssen wir los.“

Variante 1: Ungerechtes Ende Eine Stunde später… James und seine Familie sitzen bereits im Gerichtssaal, James‘ Anwalt wechselte noch ein paar schnelle Worte mit ihm, während Mike Miller, sein „Gegner“, ihm angeekelte Blicke zuwirft, aber James lässt sich davon nicht aus der Ruhe bringen. Um 10:30 Uhr eröffnet der Richter die Verhandlung. Seine ersten Worte richten sich an James. Mit einem bösen Grinsen sagte er: „Mister Brandon, unsere Geschworenen haben ein Urteil gefällt. Haben Sie noch irgendwelche letzten Worte?“ James räuspert sich: „Ja euer Ehren.“ „Dann mögen Sie uns diese nun mitteilen!“ James räuspert sich nochmals und fängt an: „Euer Ehren, liebe Geschworenen, ich möchte Ihnen nur eine Sache sagen. Ich habe dem Opfer nichts getan, auch wenn Mister Miller da anderer Meinung ist. Wir haben genug Beweise, doch egal, wie dieser Beschluss heute ausgeht, ob ich verurteilt werde oder nicht, nur Gott kann mich richten und sonst kein anderer. Also tun Sie, was Sie für richtig halten, ob es nun gerecht ist oder nicht. Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“ Im Saal herrscht absolute Stille, bis der Richter schließlich sagt: „Liebe Geschworenen, ich bitte um Ihre endgültige Entscheidung. Wer stimmt für eine Verurteilung von James Brandon?“ 1,2,3,4…8, …10, 10 Geschworene stehen, das heißt, 10 Geschworene sind gegen James. Wieder laufen Tränen über Elizabeths und Stephanies Gesichter, aber in James‘ Gesicht nichts als Schock. Aber das geht nicht, das war nicht gerecht. Es sollte nicht so sein, der Mann hat eine Zukunft, die ihm weggenommen wird, obwohl es genug Beweise gibt. Nur einen Augenblick später waren auch schon Polizeibeamte vor James und führten ihn ab, er durfte sich nicht mal von seiner Familie verabschieden.

Variante 2: Gerechtes Ende Eine Stunde später… James und seine Familie sitzen bereits im Gerichtssaal, James‘ Anwalt wechselt noch einige schnelle Worte mit ihm, während Mike Miller, sein „Gegner“, ihn einfach nur anstarrte. Um 10:30 Uhr eröffnete der Richter schließlich die Verhandlung. Seine ersten Worte richten sich an James. Mit einem freundlichen Lächeln sagt er: „Mister Brandon, unsere Geschworenen haben ein Urteil gefällt, haben Sie noch irgendwelche letzten Worte, wenn ja, würde ich Sie bitten, uns diese jetzt mitzuteilen.“ James räuspert sich: „Vielen Dank, euer Ehren. Liebe Geschworenen, lieber Richter, liebe Anwesenden, ich möchte Ihnen nur eines sagen, egal, wie diese Verhandlung heute ausgeht, nur Gott kann mich richten, sonst keiner! Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit.“ Mit einem schiefen Lächeln beendete James seinen Satz. Der Richter machte direkt weiter: „Liebe Geschworenen, ich bitte nun um Ihr Urteil. Wer stimmt für eine Verurteilung?“ James zählt in Gedanken mit. 1,2… Das war’s, nur zwei Leute sind aufgestanden. Der Richter fing wieder an: „Vielen Dank. Wer stimmt für Mister Brandons Freiheit?“ In Gedanken zählt James wieder mit. 1,2…5,6,7,8,9,10! 10 Menschen sind auf seiner Seite! Er hat den Prozess gewonnen, jetzt würde alles wieder gut werden. Elizabeth und Stephanie weinten wieder, aber nun aus Freude und schlangen James beide die Arme um. (Derya, 8c)

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