Fortsetzungsgeschichte: Der Junge von nebenan

Fortsetzung

Weil was würde er sich denken? Das war mal wieder typisch, das wäre bestimmt den anderen tollen Mädchen nicht passiert, weil sie sind perfekt. Ich lege schnell mein Handy auf die Seite und versuche mich auf die Hausaufgaben wieder zu konzentrieren, aber wieder einmal schweifen meine Gedanken zu ihm. Um mich abzulenken, schaue ich aus dem Fenster. Als ich ihn sehe, schlägt mein Herz plötzlich 10mal schneller. Ich beobachte ihn, wie er gegen seinen kleinen Bruder Fußball spielt. Süß. Er lässt seinen Bruder immer gewinnen.
Nach einer halben Stunde stehe ich noch immer am Fenster und beobachte den Jungen. Plötzlich schaut er hoch mir direkt in die Augen. Diese graugrünen Augen...wow...Ich wünschte das Fenster wäre nicht zwischen uns und ich würde direkt vor ihm stehen, aber das geht leider nicht. Er verzieht auf einmal das Gesicht und schaut mich verwirrt an, so ein Mist. Schnell ducke ich mich, damit er mich nicht mehr sieht. Oh nein, er muss jetzt denken, dass ich ihn beobachtet hätte. Okay streng genommen, habe ich das auch aber nicht stalkerhaft, sondern weil ich ihn liebe. Den anderen tollen Mädchen wäre das bestimmt nicht passiert, denn sie sind perfekt und ich bin es nicht.
Ich ziehe meinen Vorhang zu, um mich davon abzuhalten, ihn weiter zu beobachten und damit er nicht denkt, ich sei ein Stalker. Piep...Piep… Das Klingeln meines Handys reißt mich aus meinen Gedanken. Eine Meldung von Instagram, sie ist von ihm, er möchte mir folgen. Mein Herz macht einen großen Sprung und ich bekomme kurz keine Luft mehr. Ich warte ganze fünf Minuten, aber länger kann ich es nicht aushalten und nehme seine Anfrage an. Da er mir jetzt folgt, nehme ich mir das Recht, ihm auch zu folgen. Dieses Mal würde ich die Anfrage nicht zurückziehen. Nach etwa einer halben Stunde nimmt er mich auch an. Sofort gehe ich auf sein Profil und schaue seine Bilder an, er ist so unfassbar schön. Ich schaue auch, wem er folgt, er folgt nur wenigen Menschen und nur ein paar Mädchen, sonst nur Jungs. Erleichterung macht sich in mir breit. Piep...Piep… eine neue Meldung, eine Nachricht von ihm: „Hi“. Warum schreibt er mir? Ausgerechnet mir. Ich warte ein paar Minuten und schreibe dann auch: „Hi“. Ich zittere am ganzen Körper und warte auf die Antwort. Zum Glück lässt er mich nicht allzu lange warten.
Er fragt mich: „Was geht?“ Okay, was antworte ich jetzt am besten darauf, damit ich cool wirke? „Nicht so viel, mache gerade Hausaufgaben. Du?“ Warte, das ist voll komisch, nachher denkt er, ich sei eine Streberin. Ich zittere am ganzen Körper und warte auf die Antwort. Zum Glück lässt er mich nicht allzu lange warten. Er schreibt: „Auch nicht viel, du hast mich ja grade beim Fußball spielen mit meinem Bruder gesehen. Ich hoffe du denkst nicht, dass ich dich stalke.“ Verwirrt schaue ich auf mein Handy, warum soll ich denken, dass er mich stalkt? Deswegen antworte ich: „Warum denkst du, dass ich denke, dass du mich stalkst?“ Die Antwort kommt schnell: „Nun ja, als du runter geschaut hast, habe ich hoch geschaut und danach hast du die Vorhänge zugeschoben. Mir ist es wichtig, dass du nicht schlecht von mir denkst.“ Ihm ist wichtig, was ich von ihm denke, mein Herz macht wieder mal einen großen Sprung. Schnell schreibe ich: „Nein, alles gut! Das lag nicht an dir, aber warum ist dir wichtig, was ich von dir denke?“ Dieses Mal dauert es länger, bis er antwortet. Er schreibt: „Nun ja, das ist etwas, das ich dir persönlich sagen möchte.“ Okaaay, das kam überraschend, was will er von mir? Ich platze fast vor Neugier. Ich tippe schnell in mein Handy: „Oki, dann sage mir das doch morgen in der Schule.“ Nach etwa zehn Minuten klingelt es an der Haustür, schnell springe ich runter und mache die Tür auf. Ich blicke in wunderschöne graugrüne Augen, die mein Herz zum schneller Schlagen bringen. Dort steht er Junge von nebenan...

Text von Eva-Maria Buckmüller

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